Milben erkennen: Wenn Mensch und Bett von Milben befallen sind
In unseren Wohnungen leben wir Seite an Seite mit Milben, die uns in der Regel aber gar nicht erst auffallen. Neben Bett, Kissen, Decke, Teppich und Co. kann jedoch auch der Mensch direkt von Milben befallen werden. In unserem Artikel erfahren Sie, wie Sie erkennen, dass Sie von einem Milbenbefall betroffen sind und was Sie dagegen machen können.
Sollten Sie was dagegen machen? Und können Sie eine Allergie entwickeln?
Gänzlich vermeiden lassen Milben sich leider nicht. Mit den richtigen Verhaltensweisen können Sie jedoch dafür sorgen, dass Hausstaubmilben sich bei Ihnen in der Wohnung nicht allzu leicht vermehren. Dies trägt dann dazu bei, dass die Milbenpopulation deutlich geringer bleibt, als in anderen Haushalten, in denen darauf nicht geachtet wird. Ob Sie den Kampf gegen die Milben aufnehmen oder nicht, hängt jedoch sicherlich auch davon ab, ob Sie Allergiker sind. Allerdings kann es durchaus Sinn machen, die Hausstaubmilben auch dann zu bekämpfen, wenn Sie kein Allergiker sind. Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass Sie erst mit der Zeit eine Hausstauballergie entwickeln.
Grundsätzlich prüft unser Immunsystem körperfremde Substanzen darauf, ob sie für den Körper schädlich sind. Wird ein eigentlich harmloser Stoff als schädlich eingestuft, so kommt es zu einer Allergie. Im Fall der Hausstaubmilbe, ist das eigentliche Tier nicht der Auslöser der Allergie, sondern der Milbenkot, der abgesondert wird. Durch Bewegungen und Luftzüge wird der Kot in die Luft gewirbelt und gelangt dadurch auf die Haut und in die Atemwege des Menschen. Durch Vorbeugung können Sie also gezielt dazu beitragen, dass eine Hausstauballergie bei Ihnen nicht ausbricht. Eine Garantie haben Sie natürlich nicht. Jedoch ist klar: Je niedriger die Milbenzahl in Ihrer Wohnung ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass eine Allergie auch tatsächlich ausbricht.
- Lüften Sie Ihr Schlafzimmer regelmäßig.
- Achten Sie auf eine kühle Temperatur im Schlafzimmer.
- Saugen Sie Ihre Wohnung regelmäßig.
- Benutzen Sie einen Staubsauger mit HEPA-Filter.
- Wischen Sie regelmäßig.
- Achten Sie darauf, dass sich in Ihrer Wohnung möglichst wenige Staubfänger, wie zum Beispiel Teppiche, Vorhänge etc. befinden.
- Sprühen Sie Ihre Matratze regelmäßig mit Milbenspray ein. Dabei hat sich der Wirkstoff Mahalin bewährt.
- Wechseln Sie ihre Bettwäsche häufig.
- Lassen Sie Ihr Bett morgens als erstes auslüften, bevor Sie es ordentlich herrichten.
- Benutzen Sie Anti Milben Bettwäsche bzw. ein sogenanntes Encasing.
- Konsultieren Sie einen Arzt, wenn diese Tipps und Hausmittel nicht helfen und Sie Ihre Allergie nicht in den Griff bekommen.
- Ziehen Sie eine Behandlung mit einem Milbenmittel oder anhand einer Hyposensibilisierung in Betracht, wenn Sie eine schwere Form der Hausstauballergie haben. Ihr Arzt kann Sie dazu beraten.
Symptome einer Hausstaubmilbenallergie
Es gibt diverse Anzeichen, die darauf hindeuten, dass Sie eine Allergie gegen Hausstaubmilben haben. Auch wenn viele glauben, dass Milbenbisse und Milbenstiche Symptome sind, so ist dies nur bei der Grasmilbe der Fall. Bei der Hausstaubmilbe können folgende Symptome auftreten:
- Schnupfen
- Verstopfte Nase
- Gerötete Augen
- Juckende Augen
- Niesattacken
- Halsschmerzen
- Husten
- Asthma
- Kopfschmerzen
- Neurodermitis
- Pfeifendes Atmen
- Schlafprobleme
Mehr zu Hausstaubmilbenallergie Symptomen
Bedenken Sie: Haben Sie den Verdacht an einer Hausstauballergie zu leiden, sollten Sie sich stets an einen Arzt wenden. Zwar können oben genannte Hausmittel und Tipps dabei helfen, die Allergie in einem gewissen Maße in Schach zu halten, je nach Ausprägung kann es jedoch sein, dass Sie eine weitere Behandlung benötigen. Dies kann jedoch nur Ihr Arzt feststellen.
Über den Autor
Unser Redakteur Alexander Marinescu beschäftigt sich seit rund 8 Jahren mit dem Thema Schlafqualität sowie Milben bedingten Allergien und vermittelt sein Wissen informativ und umfassend weiter. Neben der Qualität der Materialien und Stoffe und der Entwicklung selbiger, ist es ihm besonders ein Bedürfnis, Allergiker wieder zu einem gesunden und sanften Schlaf zu verhelfen. Dafür ist er im regen Austausch mit den führenden Herstellern der Branche sowie der Industrie, um Sie immer auf dem neuesten Stand halten zu können.
Quellen
Bundesverband der Pneumologen e.V. und deutsche Lungenstiftung e.V.
www.lungenaerzte-im-netz.de (letzter Abruf: 14.10.2019)
Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
www.daab.de (letzter Abruf: 14.10.2019)
Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
www.allergieinformationsdienst.de (letzter Abruf: 14.10.2019)
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
www.gesundheitsinformation.de (letzter Abruf: 14.10.2019)
Wie sehen Milben aus?
Milben gehören zu den Spinnentieren und haben einen ähnlichen Körperbau. Nichtsdestotrotz unterscheiden sie sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebensart stark von Spinnen und sind in der Regel auch deutlich kleiner. Milben haben im ausgewachsenen Zustand acht Beine, als Larven oftmals nur sechs Beine. Sie haben einen rundlichen Körper. Je nach Milbenart reichen die Farben von durchscheinend über milchig-weiß bis hin zu orange.
Kann man Milben mit dem bloßen Auge erkennen?
Viele Milbenarten sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, da sie sehr klein sind. So weisen die kleinsten Milbenarten nur eine Größe von etwa 0,1 mm auf. Hausstaubmilben gehören mit zu den am häufigsten vorkommenden Milbenarten. Sie sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Sie siedeln sich vor allem dort an, wo Menschen leben. Dies ist kein Wunder, denn sie tummeln sich unter anderem im Staub oder feuchtwarmen Brutplätzen wie das Bett und ernähren sich sehr gerne von abfallenden Hautschuppen. Am liebsten halten sie sich im Schlafgemach, vor allem in der Matratze, im Kissen und innerhalb der Bettwäsche auf. Alternativ findet man sie jedoch auch gehäuft in Teppichen, in Kuscheltieren und in Vorhängen.
Bekanntlich ist leider selbst bei den besten Hygienemaßnahmen Staub nicht zu vermeiden. So kommt es, dass auch die Hausstaubmilbe nie vollständig aus einem Haushalt verbannt werden kann. Mit der richtigen Verhaltensweise kann man jedoch ihre Vermehrung eindämmen.
Hausstaubmilben werden von Menschen normalerweise gar nicht bemerkt. Sie sind völlig ungefährlich und übertragen keine Krankheiten. Nur wenn eine Hausstaubmilbenallergie vorliegt, kommt es zu allergischen Reaktionen des Körpers. Diese äußern sich zum Beispiel durch Juckreiz oder Schnupfen. Im Gegensatz zur Hausstaubmilbe befallen sogenannte Krätzmilben direkt den Menschen und graben Milbengänge unter die Haut, um dort ihre Eier abzulegen und sich auf diese Weise zu vermehren. Sie sind für die Krankheit Krätze verantwortlich. Krätzmilben werden auch Scabies genannt. Eine Krätzmilbe kann bis zu 0,5 mm groß werden. Sie können mit guten Augen als kleine Punkte wahrgenommen werden. Die größte Milbenart, Zecken, können im vollgesogenen Zustand bis zu 3 cm groß werden!
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Milben im Bett haben?
Hausstaubmilben sind in jedem Haushalt zu finden. Selbst wenn Sie täglich saugen und wischen, so können Sie eine Population an Hausstaubmilben nicht vermeiden. Da diese sich am liebsten dort aufhalten, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit und Temperatur herrscht, sind sie vorwiegend im Bett zu finden. Auch wenn Sie sie mit bloßem Auge nicht sehen können, so können Sie sich trotzdem sicher sein, dass Sie jede Nacht im Beisein von Millionen von Hausstaubmilben einschlafen, die es sich in Ihrer Matratze und Bettwäsche bequem gemacht haben. Doch keine Sorge: Die kleinen Krabbeltierchen sind völlig ungefährlich. Vor Krankheiten brauchen Sie sich dementsprechend nicht fürchten. Unangenehm wird es für Sie erst, wenn Sie eine Hausstauballergie haben. Dann können die kleinen Tierchen Ihnen das Leben zur Hölle machen. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, um sie in Schach zu halten, wenngleich eine vollständige Vertreibung aus der Wohnung kaum möglich ist.