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Neurodermitis: Ursachen und Auslöser verstehen

Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist eine chronische Hauterkrankung, die durch ein Zusammenspiel verschiedener Ursachen entsteht. Während einige Auslöser wie Stress oder Allergene beeinflussbar sind, gibt es grundlegende Faktoren, die die Erkrankung begünstigen und unveränderlich sind.

Dieser Ratgeber bietet einen umfassenden Überblick über die Ursachen von Neurodermitis und hilft Betroffenen, die Mechanismen hinter der Erkrankung besser zu verstehen.

Grundlegende Ursachen von Neurodermitis: Nicht beeinflussbare Faktoren

Neurodermitis entsteht nicht allein durch äußere Einflüsse, sondern hat auch tieferliegende, nicht veränderbare Ursachen. Diese bestimmen, ob eine Person grundsätzlich anfällig für die Erkrankung ist.

Genetische Veranlagung

  • Familiäre Häufung: Neurodermitis tritt oft in Familien auf. Kinder von Betroffenen haben ein 60-80 % höheres Risiko, ebenfalls an der Erkrankung zu leiden. Besonders häufig tritt Neurodermitis gemeinsam mit anderen atopischen Erkrankungen wie Asthma oder Heuschnupfen auf (Atopische Trias).
  • Filaggrin-Mutation: Eine genetische Veränderung im Filaggrin-Gen beeinträchtigt die Hautbarriere. Dadurch verliert die Haut leichter Feuchtigkeit, wird trockener und ist anfälliger für Reizstoffe und Allergene.
  • Überreaktives Immunsystem: Bei vielen Betroffenen liegt eine genetisch bedingte Fehlsteuerung des Immunsystems vor. Es reagiert überempfindlich auf eigentlich harmlose Substanzen, was Entzündungen und Juckreiz verstärkt.

Schwäche der Hautbarriere

  • Fehlende Schutzfunktion: Menschen mit Neurodermitis haben eine von Geburt an geschwächte Hautbarriere. Dadurch kann die Haut nicht ausreichend vor Allergenen, Keimen und Schadstoffen schützen.
  • Erhöhter Wasserverlust: Durch die gestörte Hautbarriere verliert die Haut zu viel Feuchtigkeit, was zu chronischer Trockenheit und verstärktem Juckreiz führt.

Biologische Besonderheiten

  • Ungleichgewicht der Hautflora: Die Haut von Neurodermitis-Betroffenen zeigt oft eine gestörte Zusammensetzung der Mikroorganismen. Besonders häufig ist das Bakterium Staphylococcus aureus in hoher Anzahl vorhanden, was Entzündungen begünstigt.
  • Hormonelle Einflüsse: Hormonveränderungen können Neurodermitis beeinflussen. Viele Betroffene erleben eine Verschlechterung in der Pubertät, während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren - ein Zeichen dafür, dass Neurodermitis auch hormonell mitgesteuert wird.

Beeinflussbare Ursachen: Auslöser, die Symptome verschlimmern können

Während genetische Faktoren und eine geschwächte Hautbarriere nicht verändert werden können, gibt es viele äußere Einflüsse, die Neurodermitis-Schübe auslösen oder verstärken. Wer diese Trigger erkennt und vermeidet, kann das Hautbild verbessern und Beschwerden reduzieren.

Allergene und Reizstoffe

Hausstaubmilben

Der Kontakt mit Milbenkot ist ein häufiger Auslöser für Neurodermitis-Schübe, insbesondere in der Nacht.

Tipp: Verwenden Sie milbendichte Encasings für Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen, waschen Sie Bettwäsche regelmäßig bei mindestens 60 °C und reduzieren Sie Teppiche und Vorhänge im Schlafzimmer. Gegenfalls ist auch ein Luftreiniger eine Option gegen die Staubbildung.

Lesen Sie gerne auch hier wie Sie Staub vermeiden und Milben bekämpfen. 

Pollen, Tierhaare und Schimmel

Diese Umweltallergene können die Haut reizen und Entzündungen verstärken.

Tipp: Lüften Sie regelmäßig, aber vermeiden Sie Zeiten mit hohem Pollenflug. Halten Sie Haustiere aus dem Schlafbereich und entfernen Sie Schimmel in Wohnräumen.

Pflegeprodukte und Chemikalien

Duftstoffe, Parfums und aggressive Reinigungsmittel können die empfindliche Haut reizen und austrocknen.

Tipp: Verwenden Sie milde, parfümfreie Pflegeprodukte und sanfte Waschmittel. Beim Umgang mit Reinigungsmitteln sollten Sie Schutzhandschuhe tragen.

Ernährung

Lebensmittelallergien

Kuhmilch, Eier, Soja, Weizen oder Nüsse sind häufige Auslöser für Neurodermitis-Schübe.

Tipp: Ein Ernährungstagebuch hilft, Unverträglichkeiten zu erkennen. Lassen Sie bei Verdacht einen Allergietest beim Arzt durchführen.

Entzündungsfördernde Ernährung

Zucker, Alkohol und stark verarbeitete Lebensmittel können Entzündungen im Körper verstärken.

Tipp: Setzen Sie auf eine entzündungshemmende Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren (Lachs, Leinöl, Walnüsse), viel Gemüse und Vollkornprodukten.

Klima und Umweltbedingungen

Kälte und / oder trockene Heizungs-Luft

Kalte Temperaturen und trockene Heizungs-Luft entziehen der Haut Feuchtigkeit und verstärken Trockenheit und Juckreiz.

Tipp: Lüften Sie immer mal durch und verwenden Sie Luftbefeuchter, um die Raumluft feucht zu halten und tragen Sie schützende Kleidung im Winter.

Luftverschmutzung

Feinstaub und Schadstoffe in der Luft können die Haut zusätzlich belasten und Entzündungen fördern.

Tipp: Meiden Sie stark verschmutzte Gebiete und reinigen Sie die Haut abends mit milden Produkten, um Schadstoffe zu entfernen.

Psychosoziale Faktoren

Stress

Psychische Belastungen wie Stress, Überforderung oder Ängste können Neurodermitis-Schübe verstärken, da sie entzündliche Prozesse im Körper aktivieren.

Tipp: Nutzen Sie Stressbewältigungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training. Planen Sie regelmäßige Erholungsphasen im Alltag ein.

Schlafmangel

Juckreiz stört den Schlaf und verstärkt den Stress, was die Haut weiter belastet - ein Teufelskreis entsteht.

Tipp: Entwickeln Sie Einschlafrituale, nutzen Sie kühlende oder juckreizlindernde Cremes und tragen Sie Baumwollhandschuhe, um unbewusstes Kratzen zu verhindern.

Lebensstil und Gewohnheiten

Falsche Hautpflege

Zu häufiges Waschen oder ungeeignete Pflegeprodukte schädigen die Hautbarriere zusätzlich.

Tipp: Duschen Sie kurz und lauwarm, verwenden Sie seifenfreie, rückfettende Reinigungsmittel und cremen Sie die Haut nach jeder Reinigung mit einer feuchtigkeitsspendenden Pflege ein.

Kleidung

Synthetische Stoffe und kratzige Materialien wie Wolle reizen empfindliche Haut und können Juckreiz verstärken.

Tipp: Tragen Sie weiche, atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle oder Seide und achten Sie auf hautfreundliche Waschmittel ohne Duftstoffe.

Wer diese beeinflussbaren Auslöser kennt und vermeidet, kann Neurodermitis-Schübe deutlich reduzieren und das Hautbild langfristig verbessern.

Über den Autor

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Apotheker Ansgar Eich

Ansgar Eich ist Apotheker mit rund 25 Jahren Berufserfahrung und Inhaber der Kreuz Apotheke in Schöllkrippen. Seine Schwerpunkte liegen in der Mikronährstoffberatung, Darmgesundheit und Ernährung. In seiner täglichen Arbeit verbindet Herr Eich pharmazeutisches Fachwissen mit individuellen Empfehlungen zu Immunsystem, Stoffwechsel und Arzneimittelsicherheit.

Neurodermitis und Allergien sind zwei der vielen Anwendungsfelder seiner Beratung – nicht nur aus fachlicher Sicht, sondern auch aus persönlicher Erfahrung: Er selbst hat in der Vergangenheit mit Neurodermitis zu kämpfen gehabt und kennt die Herausforderungen aus eigener Sicht.