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Neurodermitis behandeln: Akuthilfe, Medikamente, langfristige Therapie & Tipps für den Alltag

Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist eine chronische Hauterkrankung, die in Schüben verläuft und mit starkem Juckreiz, trockener Haut und Entzündungen einhergeht. Akute Schübe können sehr belastend sein, aber mit der richtigen Behandlung lassen sich die Symptome lindern und die Haut langfristig schützen.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Sofortmaßnahmen bei einem Neurodermitis-Schub helfen, welche Medikamente sinnvoll sind und wie eine konsequente Hautpflege Schüben vorbeugt. Zudem geben wir praktische Tipps für den Alltag - von Ernährung über Kleidung bis hin zu psychischen Belastungen -, damit Sie Ihren Hautzustand langfristig verbessern können.

Akute Hilfe: Was tun bei einem Neurodermitis-Schub?

Ein Neurodermitis-Schub kann plötzlich auftreten und sich mit starkem Juckreiz, Rötungen, Nässen oder sogar offenen Hautstellen äußern. In diesen Momenten ist schnelles und gezieltes Handeln wichtig, um die Beschwerden zu lindern und weitere Hautreizungen oder Infektionen zu vermeiden. Neben kühlenden und beruhigenden Maßnahmen kann in manchen Fällen auch eine medikamentöse Behandlung notwendig sein.

Sofortmaßnahmen zur Linderung

Um die Haut schnell zu beruhigen und den Juckreiz zu reduzieren, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Kühlen: Feuchte Umschläge mit kaltem Wasser oder Schwarztee wirken beruhigend, lindern den Juckreiz und reduzieren Entzündungen.
  • Juckreiz stoppen: Antihistaminika (z. B. Cetirizin) helfen, den Juckreiz von innen zu dämpfen. Äußerlich können juckreizlindernde Cremes mit Polidocanol oder Menthol verwendet werden.
  • Feuchtigkeit zuführen: Rückfettende Pflegeprodukte mit Panthenol oder Glycerin unterstützen die Hautbarriere und verhindern weiteres Austrocknen. Wichtig: Urea-haltige Cremes sollten bei offenen oder rissigen Hautstellen vermieden werden, da sie stark brennen und die Haut zusätzlich reizen können.
  • Reizstoffe meiden: Während eines Schubs reagiert die Haut besonders empfindlich auf äußere Einflüsse. Verzichten Sie daher auf parfümierte Pflegeprodukte, synthetische oder kratzige Kleidung und vermeiden Sie lange, heiße Duschen, die die Haut zusätzlich austrocknen.

Medikamente für die akute Behandlung

Wenn die Symptome stark ausgeprägt sind oder durch Hausmittel nicht ausreichend gelindert werden, kann eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Abhängig von der Schwere des Schubs stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:

  • Kortisoncremes (topische Steroide): Diese wirken schnell entzündungshemmend und lindern die Symptome meist innerhalb weniger Stunden. Allerdings sollten sie nur kurzfristig angewendet werden, um Nebenwirkungen wie Hautverdünnung zu vermeiden.
  • Immunmodulatoren (Pimecrolimus, Tacrolimus): Diese kortisonfreien Cremes bieten eine Alternative für empfindliche Hautbereiche wie das Gesicht oder die Augenlider und können langfristig eingesetzt werden.
  • Antihistaminika: Wenn der Juckreiz sehr stark ist, können Antihistaminika (z. B. Cetirizin oder Loratadin) helfen, insbesondere wenn der Juckreiz den Schlaf stört.
  • Biologika (z. B. Dupilumab): In schweren Fällen, wenn andere Therapien nicht ausreichen, kann eine moderne Antikörpertherapie eingesetzt werden, die gezielt in die Entzündungsprozesse eingreift und langfristig Linderung verschaffen kann.

Durch eine Kombination aus richtiger Hautpflege, der Vermeidung von Reizstoffen und - wenn nötig - gezielter medikamentöser Behandlung kann ein akuter Neurodermitis-Schub schnell unter Kontrolle gebracht werden. Zudem helfen vorbeugende Maßnahmen dabei, neue Schübe zu vermeiden und die Haut langfristig zu schützen.

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Hautpflege als langfristige Basistherapie

Eine konsequente und auf Neurodermitis abgestimmte Hautpflege ist essenziell, um die Hautbarriere zu stärken und neue Schübe zu vermeiden. Da die Haut bei Neurodermitis besonders trocken und empfindlich ist, benötigt sie tägliche Feuchtigkeitspflege und eine schonende Reinigung. Ziel ist es, die Haut vor Feuchtigkeitsverlust zu schützen und Reizstoffe zu vermeiden.

Die richtige Feuchtigkeitspflege

Neurodermitis-anfällige Haut verliert schnell Feuchtigkeit, weshalb eine gezielte Pflege notwendig ist:

  • Rückfettende Cremes & Salben mit Glycerin, Panthenol oder Ceramiden helfen, die Hautbarriere zu stabilisieren und das Austrocknen zu verhindern.
  • Urea-haltige Produkte können Feuchtigkeit binden und die Haut geschmeidig halten. Achtung: Diese sollten nur auf geschlossener Haut angewendet werden, da sie auf offenen Stellen ein starkes Brennen verursachen und die Haut zusätzlich reizen können.
  • Direkt nach dem Duschen eincremen, um die noch feuchte Haut optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen und das Verdunsten von Wasser zu verhindern.
  • Individuell abgestimmte Pflege: Leichte Lotionen eignen sich für den Sommer, während im Winter fettreichere Cremes oder Salben besser vor Kälte und Trockenheit schützen.

Sanfte Reinigung & Hautschutz

Die Reinigung spielt eine entscheidende Rolle, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen:

  • Duschen statt Baden: Kurze, lauwarme Duschen sind hautschonender als lange Bäder, die der Haut Feuchtigkeit entziehen können.
  • Milde, seifenfreie Waschprodukte & Duschöle statt aggressiver Reinigungsmittel verwenden. Diese trocknen die Haut nicht aus und helfen, die natürliche Schutzschicht zu bewahren.
  • Kleidung aus hautfreundlichen Materialien: Baumwolle oder Seide sind ideal, da sie atmungsaktiv sind und die Haut nicht reizen. Kratzige Stoffe wie Wolle oder synthetische Materialien sollten vermieden werden, da sie Juckreiz verstärken können.
  • Handschutz im Alltag: Beim Abwasch oder Putzen unbedingt Handschuhe tragen, um die Haut vor Reizstoffen und Wasser zu schützen.

Durch die richtige Hautpflege lassen sich Neurodermitis-Schübe oft hinauszögern oder in ihrer Intensität verringern. Ein individuelles Pflegekonzept, angepasst an die Jahreszeit und die persönlichen Hautbedürfnisse, hilft dabei, die Haut langfristig gesund zu halten.

Medikamente & Therapien zur langfristigen Behandlung

Neben der täglichen Hautpflege gibt es medizinische Behandlungsmöglichkeiten, um Neurodermitis besser zu kontrollieren und schwere Schübe zu verhindern. Je nach Schweregrad der Erkrankung können äußerlich aufgetragene Cremes, innerlich wirkende Medikamente oder spezielle Therapien zum Einsatz kommen. Eine ärztliche Absprache ist wichtig, um die individuell beste Therapie zu finden.

Topische Behandlungen (äußerliche Anwendung)

Diese Behandlungen werden direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und helfen, Entzündungen zu reduzieren sowie die Haut zu stärken.

  • Kortisoncremes (topische Steroide): Schnell wirksam gegen akute Entzündungen, sollten aber nur kurzfristig und nach ärztlicher Anweisung angewendet werden, da sie bei langfristigem Gebrauch die Haut dünner machen können.
  • Calcineurin-Inhibitoren (Tacrolimus, Pimecrolimus): Eine kortisonfreie Alternative, die langfristig angewendet werden kann, besonders in empfindlichen Bereichen wie Gesicht oder Augenlidern. Sie wirken entzündungshemmend, benötigen aber einige Tage bis zur vollen Wirkung.
  • Harnstoff (Urea) & Lipidcremes: Unterstützen die Hautbarriere, indem sie Feuchtigkeit binden und die Haut geschmeidig halten. Achtung: Urea kann auf offenen Hautstellen brennen und sollte dort nicht angewendet werden.

Systemische Therapien (innerliche Behandlung)

Wenn Neurodermitis besonders schwer verläuft oder topische Behandlungen nicht ausreichen, können systemische Medikamente eingesetzt werden. Diese wirken von innen auf das Immunsystem und die Entzündungsprozesse.

  • Antihistaminika (z. B. Cetirizin, Loratadin): Lindern Juckreiz und allergische Reaktionen, besonders hilfreich bei abendlichem Juckreiz zur Verbesserung des Schlafs.
  • Immunsuppressiva (z. B. Ciclosporin, Methotrexat): Unterdrücken das überaktive Immunsystem und können bei schwerer Neurodermitis eingesetzt werden. Wegen möglicher Nebenwirkungen sollten sie nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.
  • Biologika (Dupilumab): Eine moderne Antikörpertherapie, die gezielt Entzündungsprozesse blockiert. Besonders geeignet für Patienten mit schwerer, therapieresistenter Neurodermitis.

Lichttherapie (Phototherapie)

  • UV-Bestrahlung kann helfen, Entzündungen zu reduzieren, indem sie die Immunreaktion der Haut reguliert. Diese Therapie wird meist bei mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis eingesetzt.
  • Nur unter ärztlicher Aufsicht anwenden, da UV-Strahlen die Haut langfristig schädigen und das Risiko für Hautkrebs erhöhen können.

Je nach Schweregrad der Neurodermitis kann eine Kombination aus verschiedenen Therapieansätzen sinnvoll sein. Während leichte Fälle oft mit gezielter Hautpflege und topischen Mitteln behandelt werden können, benötigen schwerere Verläufe eine systemische Therapie oder spezialisierte Behandlungsformen.

Ernährung & Neurodermitis: Was hilft, was nicht?

Die richtige Ernährung kann einen positiven Einfluss auf Neurodermitis haben, da bestimmte Lebensmittel entzündungshemmend wirken, während andere Entzündungen und Juckreiz verstärken können. Zwar gibt es keine allgemeingültige Neurodermitis-Diät, doch viele Betroffene berichten von einer Verbesserung der Symptome durch gezielte Ernährungsanpassungen.

Empfehlenswerte Lebensmittel

Bestimmte Nährstoffe können die Hautgesundheit unterstützen und Entzündungsprozesse im Körper reduzieren.

  • Omega-3-Fettsäuren: Enthalten in Lachs, Leinöl, Walnüssen und Chiasamen - wirken entzündungshemmend und fördern eine gesunde Haut.
  • Antioxidantienreiche Lebensmittel: Beeren, Spinat, Brokkoli und Nüsse schützen die Hautzellen vor oxidativem Stress und helfen, Entzündungsreaktionen zu regulieren.
  • Vollkornprodukte & ballaststoffreiche Ernährung: Fördern eine gesunde Darmflora, die das Immunsystem positiv beeinflusst. Ein gut funktionierender Darm kann dazu beitragen, übermäßige Immunreaktionen der Haut zu reduzieren.

Lebensmittel, die eher vermieden werden sollten

Einige Lebensmittel können Neurodermitis-Symptome verstärken oder Schübe auslösen. Es lohnt sich, auf individuelle Reaktionen zu achten.

  • Histaminreiche Lebensmittel: Tomaten, gereifter Käse, Rotwein, Auberginen und fermentierte Produkte können Juckreiz verstärken und Schübe begünstigen.
  • Stark verarbeitete Produkte: Zucker, Fertiggerichte, Fast Food und Alkohol fördern Entzündungen im Körper und können die Haut zusätzlich reizen.
  • Milchprodukte & Gluten: Können problematisch sein, wenn eine Unverträglichkeit oder Allergie besteht. Manche Betroffene berichten von einer Besserung der Symptome nach dem Verzicht.

Da jeder Körper unterschiedlich auf Lebensmittel reagiert, kann es hilfreich sein, ein Ernährungstagebuch zu führen. So lassen sich individuelle Auslöser leichter identifizieren und die Ernährung gezielt anpassen. Wer unsicher ist, sollte eine Ernährungsberatung oder einen Arzt zurate ziehen.

Alltagstipps: Typische Probleme & Lösungen

Neurodermitis kann viele Bereiche des täglichen Lebens beeinflussen - sei es der Schlaf, die Kleidung, der Sport oder soziale Situationen. Doch mit den richtigen Strategien lassen sich viele Herausforderungen bewältigen.

Schlafprobleme durch Juckreiz

Nachts kann der Juckreiz besonders stark sein, was den Schlaf erheblich beeinträchtigen kann. Unbewusstes Kratzen verschlimmert die Hautprobleme zusätzlich.

Was können Sie tun?

  • Baumwollhandschuhe in der Nacht tragen, um Kratzverletzungen zu vermeiden.
  • Bettwäsche aus Seide oder Baumwolle verwenden, da synthetische Stoffe die Haut reizen können.
  • Raumtemperatur kühl halten (16-18 °C), da Wärme den Juckreiz verstärken kann.
  • Kühlende oder juckreizstillende Cremes vor dem Schlafengehen auftragen, um die Haut zu beruhigen.

Neurodermitis & Stress

Stress kann Neurodermitis-Schübe auslösen oder verstärken. Entspannungstechniken und bewusste Stressbewältigung sind daher essenziell.

Was können Sie tun?

  • Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training helfen, Stress zu reduzieren.
  • Regelmäßige Bewegung kann das Wohlbefinden fördern, allerdings sollte starkes Schwitzen vermieden werden.
  • Rituale zur Stressbewältigung in den Alltag integrieren, z. B. Spaziergänge, Atemübungen oder kreative Aktivitäten wie Malen oder Musizieren.

Neurodermitis & Umweltfaktoren

Verschiedene Umweltfaktoren können die Haut reizen. Durch gezielte Maßnahmen lassen sich diese minimieren.

Was können Sie tun?

  • Luftfeuchtigkeit optimieren: Ein Luftbefeuchter hilft, trockene Heizungsluft auszugleichen.
  • Schwimmbäder mit Chlor meiden: Chlor und die feuchte Luft können die Haut reizen. Alternativen sind Naturseen oder Meerwasser, da Salzwasser oft eine positive Wirkung auf die Haut hat.

Hausstaubmilben & Neurodermitis: So reduzieren Sie die Belastung

Hausstaubmilben sind eine der häufigsten Ursachen für Neurodermitis-Schübe. Ihre winzigen Kotpartikel können die Haut reizen und Juckreiz sowie Entzündungen verstärken. Besonders im Schlafzimmer ist die Belastung hoch, da Milben sich in Matratzen, Kissen und Bettdecken wohlfühlen.

Was können Sie tun?

Encasings für Matratzen, Kissen & Bettdecken nutzen
Spezielle milbendichte Schutzbezüge (Encasings) verhindern, dass Hautschuppen - die Hauptnahrungsquelle der Milben - in die Matratze eindringen. Gleichzeitig halten sie Milben und deren Ausscheidungen von der Haut fern.

Bettwäsche regelmäßig waschen
Waschen Sie Bettwäsche, Kissen- und Deckenbezüge mindestens einmal pro Woche bei 60 °C, um Milben abzutöten. Auch Kuscheltiere oder andere Textilien, die regelmäßig mit der Haut in Kontakt kommen, sollten häufig gereinigt werden.

Raumhygiene verbessern

  • Staubsauger mit HEPA-Filter verwenden, um Milben und Allergene besser aus der Luft zu entfernen.
  • Feuchtes Wischen statt trockenes Staubwischen, damit sich Staub nicht erneut in der Luft verteilt.
  • Teppiche, Vorhänge & Polstermöbel meiden, da sie Milben ideale Verstecke bieten.

Luftreiniger gegen Staub einsetzen
Ein Luftreiniger gegen Staub mit HEPA-Filter kann helfen, allergene Partikel wie Hausstaub, Milbenkot und andere Reizstoffe aus der Luft zu filtern. Dies verbessert die Luftqualität und kann Hautirritationen sowie Atemwegsbeschwerden reduzieren.

Optimale Schlafbedingungen schaffen

  • Schlafzimmer kühl halten (max. 18-20 °C), da Milben Wärme lieben.
  • Luftfeuchtigkeit unter 50 % halten, da eine trockene Umgebung die Milbenpopulation reduziert. Ein Luftentfeuchter kann hier unterstützen.

Werden diese Maßnahmen konsequent umgesetzt, lässt sich die Milbenbelastung deutlich senken - und damit auch das Risiko für Neurodermitis-Schübe.

Einschränkungen im Alltag & soziale Auswirkungen

Neurodermitis kann den Alltag beeinflussen - von der Hausarbeit über die Kleiderwahl bis hin zu zwischenmenschlichen Beziehungen.

Haushalt:

Die Haut ist empfindlich gegenüber Reinigungsmitteln, Wasser und Staub, was alltägliche Aufgaben erschwert.

Was können Sie tun?

  • Abwasch & Reinigungsmittel: Handschuhe tragen oder auf hautfreundliche Alternativen umsteigen.
  • Staubwischen & Putzen: Feuchtes Wischen statt trockene Staubtücher verwenden, um aufgewirbelte Partikel zu reduzieren.

Kleidung:

Bestimmte Stoffe und enge Kleidung können die Haut zusätzlich reizen.

Was können Sie tun?

  • Synthetische Stoffe und Wolle vermeiden: Atmungsaktive Materialien wie Baumwolle oder Seide bevorzugen.
  • Enge Kleidung meiden: Reibung kann die Haut zusätzlich belasten und Irritationen verstärken.

Sport & Bewegung:

Schwitzen kann Neurodermitis verschlimmern, sodass Sport zur Herausforderung werden kann.

Was können Sie tun?

  • Locker sitzende Kleidung aus Funktionsstoffen tragen und nach dem Sport sofort duschen und die Haut eincremen.
  • Nach dem Schwimmen gründlich abduschen und rückfettende Creme auftragen. Alternativ in Naturseen oder im Meer schwimmen.

Soziales Leben & Psyche:

Sichtbare Hautveränderungen können das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und soziale Aktivitäten erschweren.

Was können Sie tun?

  • Austausch mit anderen Betroffenen (z. B. in Selbsthilfegruppen oder Online-Foren) kann helfen, sich weniger allein zu fühlen.
  • Offene Kommunikation mit dem Partner, wenn Berührungen oder körperlicher Kontakt unangenehm sind.
  • Alternative Begrüßungsformen nutzen, wenn Händeschütteln oder Umarmungen durch gereizte Haut schmerzhaft sind.

Neurodermitis kann zwar einige Herausforderungen mit sich bringen, doch mit den richtigen Anpassungen im Alltag lassen sich viele Probleme minimieren - für mehr Wohlbefinden und eine bessere Lebensqualität.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Neurodermitis kann oft mit der richtigen Pflege und angepassten Lebensgewohnheiten gut kontrolliert werden. Doch in einigen Fällen ist ärztliche Unterstützung notwendig, um Komplikationen zu vermeiden oder eine wirksame Behandlung zu finden.

Wann ist ein Arztbesuch empfehlenswert?

  • Wenn starke, anhaltende Schübe auftreten: Besonders wenn die Symptome trotz konsequenter Pflege nicht abklingen oder sich verschlimmern.
  • Bei nässenden oder eitrigen Hautstellen: Offene Wunden können sich infizieren, was zu bakteriellen oder viralen Hautentzündungen führen kann. In solchen Fällen ist eine gezielte Behandlung mit Medikamenten erforderlich.
  • Wenn herkömmliche Behandlungen nicht ausreichen: Falls Cremes, Salben oder andere Maßnahmen keine spürbare Besserung bringen, kann ein Arzt alternative Therapieoptionen wie stärkere Medikamente oder Lichttherapie in Betracht ziehen.

Ein Dermatologe kann individuell passende Behandlungsstrategien entwickeln und abklären, ob zusätzliche Faktoren wie Allergien oder andere Hauterkrankungen die Symptome verschlimmern. Bei starken Beschwerden ist eine frühzeitige ärztliche Beratung entscheidend, um langfristige Hautschäden zu vermeiden.

Häufige Fragen (FAQ)

Was hilft sofort bei einem Neurodermitis-Schub?

Kühlende Umschläge, Antihistaminika und rückfettende Pflegeprodukte können akuten Juckreiz und Entzündungen lindern.

Welche Creme sollte ich bei Neurodermitis verwenden?

Produkte mit Panthenol, Glycerin oder Ceramiden stärken die Hautbarriere. Urea-haltige Cremes sollten nur auf geschlossener Haut angewendet werden, da sie offene Stellen reizen können.

Welche Lebensmittel triggern Neurodermitis?

Histaminhaltige Lebensmittel wie Tomaten, gereifter Käse oder Rotwein, sowie Zucker und Milchprodukte (bei Unverträglichkeit) können Symptome verschlimmern.

Sind Kortisoncremes gefährlich?

Kurzfristig sind sie unproblematisch und wirken schnell entzündungshemmend. Bei langfristiger Anwendung kann die Haut jedoch dünner werden, weshalb sie nur gezielt eingesetzt werden sollten.

Kann Stress Neurodermitis verschlimmern?

Ja, Stress kann Entzündungen verstärken und Schübe auslösen. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder regelmäßige Bewegung können helfen, Stress zu reduzieren.

Gibt es eine Heilung für Neurodermitis?

Nein, Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung. Allerdings lassen sich die Symptome mit der richtigen Behandlung und Lebensweise gut kontrollieren.

Neurodermitis kann zwar einige Herausforderungen mit sich bringen, doch mit den richtigen Anpassungen im Alltag lassen sich viele Probleme minimieren - für mehr Wohlbefinden und eine bessere Lebensqualität.

Über den Autor

Softsan

Apotheker Ansgar Eich

Ansgar Eich ist Apotheker mit rund 25 Jahren Berufserfahrung und Inhaber der Kreuz Apotheke in Schöllkrippen. Seine Schwerpunkte liegen in der Mikronährstoffberatung, Darmgesundheit und Ernährung. In seiner täglichen Arbeit verbindet Herr Eich pharmazeutisches Fachwissen mit individuellen Empfehlungen zu Immunsystem, Stoffwechsel und Arzneimittelsicherheit.

Neurodermitis und Allergien sind zwei der vielen Anwendungsfelder seiner Beratung – nicht nur aus fachlicher Sicht, sondern auch aus persönlicher Erfahrung: Er selbst hat in der Vergangenheit mit Neurodermitis zu kämpfen gehabt und kennt die Herausforderungen aus eigener Sicht.

Quellen

AWMF – S3-Leitlinie: Atopische Dermatitis.
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/013-027

Allergieinformationsdienst – Behandlung von Neurodermitis.
https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/neurodermitis/behandlung

Universitätsmedizin Mainz – Triggerfaktoren bei Neurodermitis.
https://www.unimedizin-mainz.de/fileadmin/kliniken/haut/Dokumente/Triggerfaktoren.pdf

Robert Koch-Institut – Faktenblatt Neurodermitis.
https://edoc.rki.de/handle/176904/3071

American Academy of Dermatology (AAD): Atopic Dermatitis: Clinical Guidelines.
https://www.aad.org/member/clinical-quality/guidelines/atopic-dermatitis

Silverberg JI, Barbarot S, Gadkari A, Simpson EL, Weidinger S, Mina-Osorio P, Rossi AB, Brignoli L, Saba G, Guillemin I, Fenton MC, Auziere S, Eckert L.
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https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2213219822006936